Abgeschlossenes
Projekt 2013
Am 31. August 2013 wurde das Denkmalensemble zum 200. Jahrestag der Befreiungskriege gegen Napoleon in Dresden-Kaitz eingeweiht.
Das ehemalige Dorf Kaitz, heute ein Stadtteil der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, war von diesen Befreiungskriegen massiv betroffen. Historische Quellen berichten von einer Totalzerstörung und unsäglichen Leid der Bevölkerung.
Die Aufstellung soll auf der historisch bedeutsamen „Tränenwiese“, amtlicher Flurname Gräbenwiese erfolgen. Hier war 1813 ein Verbandsplatz eingerichtet worden, wo viele hundert verwundete Soldaten unter primitivsten Bedingungen erste Versorgungen ihrer Verletzungen erfahren haben.
Da oft unter Fehlen notwendiger Betäubungen operiert und amputiert wurde, konnte man im großen Umkreis des Platzes das Wimmern und Klagen der Verwundeten hören.
Der Aufstellort liegt zentral und gut sichtbar auf einer Wiesenfläche an der Possendorfer Straße/Altkaitz, wo sich Buslinien und Wanderwege treffen.
Zur Symbolisierung der drei Alliierten Russland, Österreich und Preußen, die gemeinsam gegen das napoleonische Frankreich kämpften, haben der Grundriss sowie die Hauptansichten und einige Detailformen des Denkmals das Aussehen eines Dreiecks.
Die Schrägstellung der drei Stelen auf der Grundplatte zeigt, besonders durch den Abstand der Grundflächen der Stelen, die weit voneinander entfernten Heimatgebiete der Alliierten in Europa.
Durch die Ausrichtung der Gesamtanlage nach den Himmelsrichtungen kann der Betrachter die Herkunft des jeweiligen Bündnispartners noch besser erschließen: Preußen – Nordausrichtung; Österreich – Südausrichtung; Russland – Ostausrichtung. Um den Betrachter, der nicht das historische Vorwissen besitzt, die Deutung des Denkmals zu ermöglichen, sind außerdem die Ländernamen der Alliierten in vertiefter Keilschrift auf den Innenflächen der Stelen eingehauen.
Die schräggestellten Stelen treffen im oberen Teil in nur drei Punkten aufeinander. Dies ist zum einen wieder Sinnbild der Gemeinschaft der Verbündeten und zum anderen beschreibt es das Zusammentreffen dieser drei Bündnisarmeen hier im Dresdner Raum, um gemeinsam den Kampf gegen Napoleon aufzunehmen. Dass sich aber die Stelen eben nur in diesen drei Punkten treffen relativiert diese Bündnisgemeinschaft als Zweckbündnis und hebt den Eindruck einer tiefen Freundschaft der drei Länder auf. Die Kugel, die optisch verstärkt die drei Stelen verbindet, symbolisiert den gemeinsamen Kampf. Eine Assoziation hinsichtlich einer Kanonenkugel ist dabei möglich. Nicht nur der Standort, die Kaitzer Tränenwiese, sondern auch die Grundplatte des Denkmals sollen explizit auf die Leiden der hiesigen Bevölkerung und aller Soldaten hinweisen.
Dazu wird die Grundplatte bruchrauh belassen um Zerstörung, Tod und damit einhergehendes Elen zu versinnbildlichen. Nicht ohne Grund wird diese Symbolik durch die Grundplatte verdeutlicht, da doch neben den Soldaten die Kämpfe ausschließlich auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wurden.
Eine noch zu formulierende Inschrift an der vertikalen Sichtfläche der Grundplatte soll eine Kurze Beschreibung und die Datierung des Jahrestages markieren.
Der Zugang von der Straße soll durch einen aus sächsischen Granit gepflasterter Weg erfolgen. In unmittelbarer Nähe sollen die momentan versteckt aufgestellten zwei Denkmalsteine, die unsere Vorfahren anlässlich des 100. Jahrestages 1913 geschaffen haben, platziert werden.